Links: Claus Schenk Graf von Stauffenberg während seiner Dienstzeit beim 17. Reiterregiment in Bamberg (Bild: Bundesarchiv, Bild 183-C0716-0046-003/Wiki Commons). Mitte: Hitler-Attentat am 20. Juli 1944. Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ bei Rastenburg, Ostpreußen: Inneres der zerstörten „Lager-Baracke“ (Bild: Bundesarchiv, Bild 146-1972-025-12 / CC-BY-SA 3.0/Wiki Commons). Rechts: Ehrensäbel, der von der Firma Weyersberg, Kirschbaum & Cie in Solingen hergestellt wurde,  mit der Widmung: "Oberfähnrich Schenk Graf von Stauffenberg, R.R.17. Für hervorragende Leistungen auf der Waffenschule 1928 - 29."

Claus Schenk Graf von Stauffenberg

Beitrag von Gregor Wensing, Pulheim


Die Person
Wenn von einem Hitler-Attentat die Rede ist, denkt die Mehrheit an die Ereignisse des 20. Juli 1944, als hochrangige Offiziere der Wehrmacht den „Führer“ aus dem Weg und eine neue Ordnung in Deutschland schaffen wollten.
Es hat aber erheblich mehr Versuche als diesen einen gegeben, Adolf Hitler umzubringen: Der im Jahre 2000 verstorbene Sachbuchautor Will Berthold veröffentlichte 1981 ein Buch („ Die 42 Attentate auf Adolf Hitler“), in welchem er von 42 Attentaten – geplanten wie umgesetzten - auf Hitler berichtet.

Claus Schenk Graf von Stauffenberg wurde am 15. November 1907 geboren. Sein Vater Alfred Schenk Graf von Stauffenberg war Oberhofmarschall des letzten Königs von Württemberg, Wilhelm II., und auch seine Mutter Caroline war adeligen Blutes:
Sie stammte aus dem Grafengeschlecht Üxküll-Gyllenband. Einer seiner Vorfahren aus der mütterlichen Linie war General August Graf Neithardt von Gneisenau, welcher als preußischer Generalfeldmarschall und Stabschef bei General Blücher wesentlichen Anteil am Sieg über die napoleonischen Truppen bei Waterloo hatte und der als Heeresreformer die Preußische Armee modernisiert hatte.

Claus Schenk Graf von Stauffenberg genoss eine katholische Erziehung und blieb bis zum Ende seines Lebens ein gläubiger Katholik. Einen Großteil seiner Jugend  verlebten er und seine zwei Jahre älteren Zwillingsbrüder Berthold und Alexander in Stuttgart sowie in Lautlingen in der Schwäbischen Alb. Dort besaß seine Familie etwa auf halbem Weg zwischen Stuttgart und dem Bodensee ein Schloss. Aufgrund der militärischen Karrieren seiner Vorfahren war auch für ihn der Weg als Soldat vorgezeichnet: Am 1. April 1926 trat Claus von Stauffenberg in das 17. Reiterregiment in Bamberg ein, nachdem er vorzeitig sein Abitur abgelegt hatte.

Die Jahre 1927 und 1928 sahen ihn in der Infanterieschule in Dresden, wo er seine soldatische Ausbildung erhielt.

Claus von Stauffenberg war anfänglich sehr von den Ideen der Nationalsozialisten angetan und entschied sich daher 1932 bei der Wahl zum Reichspräsidenten für Adolf Hitler und damit gegen Paul von Hindenburg.

1933 erhielt er seine Beförderung zum Leutnant und wurde Teil der militärischen Ausbildung der Mitglieder der Sturmabteilung (SA). Weiter organisierte er die Übergabe illegaler Waffendepots an die Reichswehr.

Am 26. September 1933 heiratete er standesgemäß Nina Freiin von Lerchenfeld.

Drei Jahre später nahm er im Olympiajahr 1936 ein Studium an der Kriegsakademie in Berlin-Moabit auf und absolvierte danach noch eine Generalstabsausbildung.
Nach seiner Beförderung zum Zweiten Generalstabsoffizier im selben Jahr diente er unter Generalleutnant Erich Hoepner und nahm zusammen mit diesem an der Besetzung des tschechischen Sudetenlands teil.

Als Oberleutnant einer Panzerdivision wurde er 1939 im Polenfeldzug, mit dem der Zweite Weltkrieg seinen Anfang nahm, eingesetzt. Bereits in diesem Jahr konfrontieren Peter Graf Yorck von Wartenburg und Ulrich Graf Schwerin von Schwanenfeld Claus von Stauffenberg mit Plänen, Hitler zu stürzen. Sie baten ihn, sich zum Adjutanten des Oberbefehlshabers des Heeres, Walther von Brauchitsch, ernennen zu lassen, um an einem Umsturzversuch teilzunehmen zu können. Claus von Stauffenberg lehnte dieses Ansinnen zu diesem Zeitpunkt ab.

1940 nahm Claus von Stauffenberg als Generalstabsoffizier am Frankreichfeldzug teil. Im selben Jahr erfolgte seine Berufung in die Organisationsabteilung des Oberkommandos des Heeres.

Noch 1941 durfte man in Claus von Stauffenberg einen dem Führer gegenüber loyalen Wehrmachtsoffizier sehen. Im Dezember begrüßte er die Zusammenlegung der Befehlsgewalt des Oberbefehlshabers des Heeres und des Obersten Befehlshabers der Wehrmacht, welche nunmehr in den Händen Adolf Hitlers lagen.

Ein Jahr später jedoch kamen dem Katholiken angesichts der deutschen Massenmorde an Juden, Polen, Russen und anderen Bevölkerungsgruppen, die von den Nationalsozialisten als „Untermenschen“ stigmatisiert worden waren, Zweifel am Charakter Hitlers und dessen Zielen. Hinzu traten schwerwiegende Fehler Hitlers in der militärischen Führung; dies zusammen brachte Stauffenbergs Weltbild ins Wanken, so dass er sich 1942 dem militärischen Widerstand anschloss.

Von den Verschwörern des 20. Juli wurde als Chance gesehen, dass die Wehrmacht nicht in dem Maße durch die „Geheime Staatspolizei“ (Gestapo) bzw. den „Sicherheitsdienst“ (SD) durchsetzt war, als dass ein Auffliegen ihrer Pläne zu befürchten war. Zudem hatte allein die Deutsche Wehrmacht die nötigen Machtmittel, um einen Umsturz durchzuführen.

Nach seiner Beförderung zum Oberstleutnant im Januar 1943 wurde Stauffenberg zur 10. Panzerdivision versetzt, deren Aufgabe es war, den Rückzug der Streitkräfte von General Erwin Rommel in Afrika zu decken.

Bei einem Tieffliegerangriff erlitt Stauffenberg schwere und folgenträchtige Verwundungen: Er verlor das linke Auge, seine rechte Hand sowie den kleinen und den Ringfinger der linken. Wohl auch aufgrund dieser Verletzungen, die einen Fronteinsatz unmöglich machten, wurde er im Oktober 1943 zum Stabschef des Allgemeinen Heeresamts in der Berliner Bendlerstraße ernannt. Hierdurch erhielt er Zugang zu den Lagebesprechungen in den Führerhauptquartieren.

„Zu diesem Zeitpunkt gehörte er schon zu den entschiedenen Gegnern Hitlers, sein Sinneswandel, der zunächst der Einsicht in die Aussichtslosigkeit des Kampfes entsprang und nicht dem Entsetzen über das, was da im Namen Deutschlands geschah, war vollzogen“ (Berthold).

Er unterstand im Allgemeinen Heeresamt dessen Leiter, General der Infanterie Friedrich Olbricht, dem auch erhebliche Zweifel am Ausgang des Krieges gekommen waren. Mit der Unterstützung durch Olbricht baute Claus von Stauffenberg im Geheimen ein Netz mit Oppositionellen aus dem militärischen Bereich auf.

Seine Aufgabe lag in der Koordination der Attentatspläne mit Carl Friedrich Goerdeler und Ludwig Beck. Zudem hielt er die Verbindung zum zivilen Widerstand um Julius Leber und Wilhelm Leuschner aufrecht. Nach dem Umsturz sollte Stauffenberg Staatssekretär im Reichskriegsministerium werden.

Nach der Verhaftung von Helmuth James Graf von Moltke im Januar 1944 fanden keine Treffen des Kreisauer Kreises mehr statt (siehe den Unterabschnitt „Die Mitverschwörer“).

Im Juni 1944 erfolgte Stauffenbergs Ernennung zum Stabschef des Befehlshabers des Ersatzheers. Kurz danach wurden im Juli 1944 Adolf Reichwein und Julius Leber verhaftet. Da schon mehrere Attentate auf Hitler gescheitert waren und die Zeit drängte, entschloss sich Claus von Stauffenberg, den Anschlag persönlich auszuführen. Dem Attentat sollte unter dem Codewort „Walküre“ eine Operation folgen, in der Einheiten des Ersatzheeres in Berlin wichtige Positionen einnehmen und entscheidungsbefugte Personen des NS-Regimes festsetzen sollten (siehe den Abschnitt „Operation Walküre“).

Einen ersten Attentatsversuch brach Claus von Stauffenberg Mitte Juli 1944 ab, da er im „Berghof“ in Berchtesgaden Hitler allein vorfand; ursprünglich war geplant, dessen mögliche Nachfolger Heinrich Himmler und Hermann Göring gleich mit zu beseitigen, um den Aufbau neuer Befehlsstrukturen zu erleichtern.

Auch einen zweiten Versuch vier Tage später – diesmal im „Führerhauptquartier Wolfsschanze“ bei Rastenburg in Ostpreußen (im heutigen Polen) - brach er ab, da Hitler das Führerhauptquartier bereits wieder verlassen hatte. Beinahe wären die Verschwörer bereits hier aufgefallen, denn General Olbricht hatte den Alarmplan „Walküre“ bereits ausgelöst, konnte ihn aber dann doch noch als „Übung“ beschreiben und weitergehende verdächtige Maßnahmen unterbinden.

Ein dritter Versuch sollte dann am 20. Juli stattfinden – erneut im „Führerhauptquartier Wolfsschanze“, wohin Claus von Stauffenberg mit seinem Adjutanten Werner von Haeften flog. Auch dieser Versuch stand unter keinem guten Stern, denn beide schafften es lediglich, nur einen der Sprengsätze scharf zu machen. Den anderen Sprengsatz warf Werner von Haeften während der Rückfahrt zum Flugzeug aus dem Wagenfenster. Claus von Stauffenberg gelang es zudem nicht, die Tasche mit der Bombe in unmittelbarer Nähe zu Hitler abzustellen. Da das Attentat aber unter allen Umständen durchgeführt werden sollte, ließ er die Bombe zurück, als er sich unter einem Vorwand aus dem Besprechungsraum entfernte.

Durch die Detonation der Bombe wurden vier der 24 anwesenden Personen getötet – Hitler jedoch überlebte nahezu unverletzt.

Nun überschlugen sich die Ereignisse: Während Stauffenberg an die Verschwörer in Berlin meldete, dass das Attentat geglückt und Hitler tot sei, sandte der ebenfalls eingeweihte General der Nachrichtentruppe Erich Fellgiebel die Nachricht: „Es ist etwas Furchtbares geschehen: der Führer lebt!“.

Olbricht zögerte daraufhin, den „Walküre“-Alarm auszulösen. Stauffenberg und Haeften konnten zwar noch die Wachmannschaften täuschen, zum Flugplatz
gelangen und zum Rückflug nach Berlin starten, dort aber erfuhren sie beim Eintreffen in der Bendlerstraße, dass der in das Attentat eingeweihte Generaloberst Friedrich Fromm als Befehlshaber des Ersatzheeres aufgrund der widersprüchlichen Meldungen die Zusammenarbeit verweigerte. Kurz danach wurde im Rundfunk das Überleben Hitlers gemeldet. Die „Operation Walküre“ kam ins Stocken und als am Abend des 20. Juli 1944 eine Gruppe regierungstreuer Offiziere die Verschwörer verhaftete, war der Putsch beendet. Noch in der Nacht wurden Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Werner von Haeften, Albrecht Ritter Merz von Quirnheim und Friedrich Olbricht im Hof des Bendlerblocks erschossen.

Am 21. Juli 1944 wurden die Erschossenen in ihren Uniformen und Ehrenzeichen bestattet, aber Himmler ordnete an, dass sie wieder ausgraben und verbrannt wurden. Ihre Asche wurde dann als letzte Demütigung über die Felder verstreut.

Es war geplant, die Familien der Attentäter der Sippenhaft zum Opfer fallen zu lassen. Himmler kündigte zwei Wochen nach dem Attentat auf einer Gauleitertagung in Posen an, er werde „eine absolute Sippenhaftung einführen (...) Sie brauchen bloß die germanischen Sagas nachzulesen. Wenn (...) eine Blutrache in einer Familie war, dann war man maßlos konsequent. Wenn die Familie vogelfrei erklärt wird und in Acht und Bann getan wird, sagten sie: Dieser Mann hat Verrat geübt, das Blut ist schlecht, da ist Verräterblut drin, das wird ausgerottet. Und bei der Blutrache wurde ausgerottet bis zum letzten Glied in der ganzen Sippe. Die Familie Graf Stauffenberg wird ausgelöscht werden bis ins letzte Glied.“ (Quelle: http://www.planet-wissen.de/geschichte/nationalsozialismus/das_attentat/).

Glück für die betroffenen Familien: Der Zweite Weltkrieg neigte sich seinem Ende zu und in den einsetzenden Wirren schafften es die Machthaber nicht mehr, ihre Pläne einer kollektiven Auslöschung der Familien umzusetzen, so dass zumindest jene Angehörigen der Verschwörer überlebten, die nicht unmittelbar in das Attentatsgeschehen eingebunden waren.

Es erscheint nicht gerecht, das Attentat des 20. Juli 1944 allein auf die Person Claus von Stauffenbergs zu reduzieren, denn die oben Genannten und noch viele weitere Männer waren in das Geschehen eingebunden, dessen unglücklichen Verlauf alle mit dem Leben bezahlten (siehe den Abschnitt „Mitverschwörer“). (Anm.: Rosemarie gefiel das besser)

Aber welche „Fingerabdrücke auf historischen Waffen“ hat Claus Schenk Graf von Stauffenberg hinterlassen?
 
Wie bereits im Kaiserreich hatten auch die Offiziere der Dt. Wehrmacht für ihre Ausrüstung und Bekleidung selber zu sorgen. Sie besaßen zwar eine Waffentrageerlaubnis, mussten (oder durften, je nach Sichtweise) ihre Kurzwaffen in eigener Regie anschaffen. Eine selbstbeschaffte Pistole gehörte daher zur dienstlichen Ausrüstung eines jeden Offiziers.
Diese Privatwaffen wurden im Soldbuch des jeweiligen Offiziers eingetragen, um die Berechtigung zum Führen aber auch das Eigentum an der Waffe zu dokumentieren. Nun gibt es zahlreiche Fotos von Claus von Stauffenberg, doch zeigen ihn diese ohne Pistole. Bei offiziellen Anlässen trug er also entweder einen Dolch oder einen Säbel. Ob er das Tragen einer Schusswaffe ablehnte oder sich nicht derart bedroht sah, dass er eine solche führen wollte oder ob einfach keine Fotos von ihm gemacht wurden, als er eine Pistole trug, ist heute nicht mehr zu klären. Man kann ihm somit keine eigene Feuerwaffe zuordnen.

Wie alle Wehrmachtsoffiziere trug auch Stauffenberg zu besonderen Anlässen (z.B. wenn er den Paradeanzug oder den Ausgehanzug trug) allerdings einen (Heeres-) Offizierssäbel, der als Einheitssäbel mit unterschiedlichen Details bei Luftwaffe und Marine für die gesamte Wehrmacht eingeführt war. Wegen des Löwenkopfes, der die Parierstange im Maul hält, wird er auch als „Löwenkopf-Säbel“ bezeichnet. Dieser Säbel war letztendlich nicht genormt, so dass jeder Hersteller – auch auf Wunsch des jeweiligen Auftraggebers – seine Version herstellte, die allerdings einem Grundmuster folgte: dem des alten Artillerie- bzw. Füsiliersäbels. Hinzu kommt, dass einige Offiziere mit entsprechender verwandtschaftlicher Vergangenheit den ererbten Säbel von Vater oder Großvater weitertragen durften.

Ab 1845 wurden in der preußischen Armee an Absolventen der Kriegsakademien Ehrenwaffen verliehen, wenn diese herausragende wissenschaftliche Leistungen erbracht hatten. Einer der Geehrten des Absolventenjahrganges 1929 war Claus Schenk Graf von Stauffenberg (siehe Abb. 1: Bekanntmachung über die Verleihung von Ehrensäbeln 1928/29 an der Waffenschule [http://www.militaria-web.de/schenk/schenk_2.html?reload_coolmenus]).

Auf der Klinge seines 1929 verliehenen Ehrensäbels, der von der Firma Weyersberg, Kirschbaum & Cie in Solingen hergestellt wurde,  findet man die Widmung

Oberfähnrich
Schenk Graf von Stauffenberg, R.R.17.
sowie
Für hervorragende Leistungen
auf der Waffenschule 1928 - 29.

Was ist nun mit dem Ehrensäbel geschehen? Nach der Erschießung Claus von Stauffenbergs und drei seiner Mitverschwörer beschlagnahmte die Gestapo umgehend den persönlichen Besitz der Teilnehmer an dieser Verschwörung. Wie es heißt, habe die Rote Armee den Säbel nach der Eroberung Berlins gefunden und mitgenommen, um ihn später dem ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands, Max Reimann, zu schenken. Dieser hat ihn dann wiederum an seinen Nachfolger Herbert Mies weitergereicht, der ihn schließlich 1999 an das Bonner Haus der Geschichte übergab. Von hier ging die Waffe an Berthold Schenk Graf von Stauffenberg, den Sohn von Claus. Dieser wiederum überantwortete ihn dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart.

Im normalen Dienst trat an die Stelle des Säbels der Heeres-Offiziersdolch Modell 1935, wobei Luftwaffe und Marine entsprechende eigene Modelle hatten. Trageberechtigt waren Generäle, alle Offiziersdienstränge, Beamte und Portepee-Unteroffiziere. Generäle durften sogar ein goldenes Gehänge tragen. Beim Heeres-Offiziersdolch ist nicht bekannt, dass Stauffenberg ein besonders gekennzeichnetes Exemplar getragen hat.

Kürzlich wurde auf www.ebay.de ein Soldbuch für EUR 549,00 zum Kauf angeboten, das in dem Film OPERATION WALKÜRE mit Tom Cruise, welcher das Attentat des 20. Juli 1944 auf Hitler zum Thema hat, zur Ausstattung gehört haben soll. Angeblich war „das gute Stück … vor Jahren auf einem Berliner Flohmarkt für viel Geld erworben“ worden.

In dieser Filmrequisite wird auch eine Walther PPK gelistet. Dies könnte man nun durchaus als korrekt betrachten, da viele Offiziere sich eine Walther PP oder PPK anschafften – nur: In dem Film-Soldbuch wurde diese Pistole fälschlicherweise unter der Rubrik „ausgegebene Waffen“ eingetragen. Der Kundige weiß aber, dass sich hier nur die Geräte und Waffen finden lassen, die dem Soldaten per Fahneneid ausgehändigt wurden, nicht aber die privat angeschafften Offizierspistolen! Eine solche wäre in Stauffenbergs echtem Soldbuch als „Eigentumswaffe“ eingetragen worden. Dass eine Seriennummer „1807“ (wie man sie im Soldbuch lesen kann) absolut untypisch für eine Walther PP oder PPK ist, sei nur am Rande erwähnt. Man hätte der Detailtreue wegen besser vorher Fachleute befragt …

Operation Walküre
General Friedrich Olbricht, Oberstleutnant Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Oberstleutnant Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim, Stabschef des 24. Armeekorps an der Ostfront, entwickelten mit der „Operation Walküre“ einen Plan, mit dem die Verschwörer nach dem Attentat auf Adolf Hitler die militärische Macht übernehmen wollten. Offiziell sollte „Walküre“ das in der Heimat stehende Heer mobilisieren und seinen Einsatz im Falle innerer Unruhen wie bei einem Zwangsarbeiteraufstand oder bei einer Landung der Alliierten koordinieren. Den führenden Köpfen des militärischen Widerstands gelang es in monatelanger Arbeit, die „Operation Walküre“ dahingehend zu modifizieren, dass nach einem erfolgreichen Anschlag auf Adolf Hitler den Nationalsozialisten die Macht entrissen würde. Dabei mussten die Pläne so gefasst sein, dass das eigentliche Ziel erreicht und das vorgegebene als Tarnung genutzt werden konnte. Dies muss tatsächlich gut gelungen sein, denn „sein >>Walküre<<-Plan war Hitler wegen seiner >>besonderen Brillanz<< aufgefallen“ (Berthold).
Die Idee war, dass nach Hitlers Tod die Soldaten der Wehrmacht von ihrem Treueeid, den sie auf den Führer hatten leisten müssten, entbunden wären. Es war dann geplant, dass die in der Heimat stehenden Verbände der Wehrmacht mit Auslösung der „Operation Walküre“ innerhalb der folgenden 36 Stunden die vollziehende Gewalt im Staat übernehmen sollten. Dabei sollten Wehrmachtsverbände zunächst die Gestapo und die SS ausschalten, um danach die Strukturen der NS-Diktatur – namentlich die Regierung sowie die Parteiorgane – zu beseitigen, um so die Chance auf eine politische Neuordnung im Deutschen Reich zu erhalten.
Dabei war vorgesehen, das Attentat als eine Art „innerparteilicher Machtkampf“ zwischen der SS, dem Sicherheitsdienst (SD) und der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) hinzustellen, um so den Blick von den eigentlichen Drahtziehern abzuwenden.
Hilfreich für die gesamte Planung war, dass Friedrich Olbricht 1943 zum Leiter des Wehrersatzamtes beim Oberkommando der Wehrmacht (OKW) ernannt wurde. In dieser Position bemühte er sich, Oppositionelle zum Nazi-Regime in wichtige militärische Positionen einzuschleusen.
Bereits 1939 war aus Teilen des Allgemeinen Heeresamtes (AHA) eine Abteilung „Befehlshaber des Ersatzheeres“ gebildet worden; diese Posten hatte Generaloberst Friedrich Fromm inne. Da der Sitz des Allgemeinen Heeresamtes in der Berliner Bendlerstraße lag, befand sich dort auch das militärische Zentrum der Verschwörung.
Das Attentat stand aber unter keinem guten Stern: Nachdem bereits zwei Versuche zuvor abgebrochen wurden, sollten nun auf jeden Fall die Bomben gezündet werden (siehe hierzu das Kapitel „Claus Schenk Graf von Stauffenberg“).
Der dritte Versuch fand dann am 20. Juli 1944 im „Führerhauptquartier Wolfsschanze“ statt. Es gelang Stauffenberg nur, eine von zwei Bomben scharf zu schalten und die Tasche mit der Bombe weiter entfernt zu Hitler abzustellen. Die Detonation der Bombe tötete daher zwar vier der 24 anwesenden Personen, Hitler jedoch überlebte.
Wegen widersprüchlicher Nachrichten zum Erfolg des Attentates zögerten die Mitverschwörer in Berlin zunächst, den „Walküre-Alarm“ auszulösen. Albrecht Mertz von Quirnheims ergriff schließlich mit nahezu vierstündiger Verzögerung die Initiative und setzte zumindest Teile der Operation Walküre doch noch in Gang. In diesem Zusammenhang wurde der Befehlshaber des Ersatzheeres, Generaloberst Friedrich Fromm, festgenommen. Als aber über den Rundfunk verkündet wurde, dass Hitler das Attentat überlebt hatte, unternahmen die in Berlin wartenden Beteiligten keine weiteren Schritte mehr.
Dem regimetreuen Kommandeur des Berliner Wachbataillons, Major Remer, gelang es jedoch in diesem Durcheinander, zunächst mit Reichspropagandaminister Joseph Goebbels in Berlin zu telefonieren, welcher diesem auf der Stelle ein Gespräch ins Führerhauptquartier verschaffte, so dass Remer mit Hitler persönlich telefonisch sprechen konnte. Hitler beförderte Remer sofort zum Oberst und befahl ihm, mit seinem Wachbataillon den Putsch zu beenden. Remer belagerte daraufhin den Gebäudekomplex der Bendlerstraße und verhaftete die Verschwörer.

Mitverschwörer
Der „Kreisauer Kreis“ erhielt paradoxerweise seinen Namen von der „Geheimen Staatspolizei“, nachdem eines seiner Mitglieder im Zuge der Vernehmungen nach dem Attentat des 20. Juli 1944 diesen Begriff benutzt hatte. Diese bürgerliche Widerstandsgruppe gegen das NS-Regime hatte sich häufig im Gut Kreisau in Schlesien getroffen, welches im Besitz von Helmuth James Graf von Moltke war. Diese Gruppe bestand aus Menschen verschiedener Herkunft und fand seine führenden Köpfe in der Person von Helmuth James Graf von Moltke und
Peter Graf Yorck von Wartenburg.

Der Kreis befasste sich zwar mit Planungen für die Zeit nach dem Sturz Hitlers, hatte aber keine aktiven Maßnahmen zur Zerstörung des NS-Regimes – und erst recht keinen Tyrannenmord – im Sinn. Stattdessen erhofften sich die Mitglieder des Kreises einen Staatstreich durch das Militär. Zu diesem Zweck trat Helmuth von Moltke in Kontakt zu Carl Friedrich Goerdeler sowie weiter auch zu Ludwig Beck und dessen Nachfolger als Generalstabschef des Heeres, Franz Halder, der nach dem Attentat verhaftet, zunächst in das Konzentrationslager Flossenbürg gebracht und später nach Dachau verlegt wurde, wo ihn US-amerikanische Truppen befreiten. 

Als Helmuth von Moltke jedoch Anfang 1944 verhaftet wurde, löste sich der Kreis auf. Einige seiner Mitglieder schlossen sich aber daraufhin den Verschwörern um Claus Schenk Graf von Stauffenberg an.

„Unter der Hitler-Gegnerschaft“ fanden sich „sehr verschiedenartige Personen und Biographien und sehr unterschiedliche politische und weltanschauliche Orientierungen zusammen, Militärs, Diplomaten, Kommunalpolitiker und Parlamentarier, Republikaner und Monarchisten, Christen und Agnostiker, Nationalisten und Sozialisten, Demokraten, Liberale und Verfechter einer autoritären Staatsform. Entscheidend war aber ihr gemeinsamer Nenner für die unmittelbare Zeit nach Hitler: >>die Wiederherstellung der vollkommenen Majestät des Rechts<<, wie es in der für den 20. Juli vorbereiteten Regierungserklärung heißt“ (Reichel). Mit den Militärs „stand der kriegshandwerklich praktische Teil des Widerstandes fest – bei den politischen Zielen für die Zeit nach dem Attentat lagen die Ansichten aller mehr oder weniger beteiligten NS-Gegner weit voneinander entfernt. Die Widerstandsbewegung des Kreisauer Kreises etwa wollte keine Rückkehr zum Weimarer Vielparteienstaat, Carl Friedrich Goerdeler sah das genauso. Julius Leber aber wünschte sich als pragmatischer Sozialdemokrat sehr wohl eine parlamentarische Demokratie, wenn auch stark reformiert. Und Stauffenberg selbst konnte sich weder eine Rückkehr der Monarchie noch einen Parteienstaat vorstellen“ (Berthold).

Letztendlich konnte man sich einigen, dass in der Übergangsregierung nach der Ermordung Hitlers und dem Sturz des NS-Regimes die drei Freunde Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg, Ulrich Graf Schwerin von Schwanenfeld und Peter Graf Yorck von Wartenburg als Staatssekretäre dem Staatsoberhaupt Ludwig Beck sowie Carl Friedrich Goerdeler als Reichskanzler, Wilhelm Leuschner als Vizekanzler und Julius Leber als Innenminister zur Seite stehen würden. Claus von Stauffenberg sollte Staatssekretär im Reichskriegsministerium werden.

Da der Widerstand gegen das NS-Regime viele Anhänger hatte, die zudem bunt gemischt aus vielen Lagern kamen, können an dieser Stelle nur einige der beteiligten Personen vorgestellt werden:

Peter Graf Yorck von Wartenburg war Jurist, der aufgrund seiner Weigerung, Mitglied der NSDAP zu werden, lediglich den Dienstrang eines Oberregierungsrates erlangen konnte, gleichwohl er als hervorragender Verwaltungsfachmann galt. Zuletzt war er Angestellter beim Wirtschaftsstab Ost des Feldwirtschaftsamts des Oberkommandos der Wehrmacht. Wohl richtungsweisend war ein Familienfest 1938, bei dem er Helmuth James Graf von Moltke traf, mit dem er weitläufig verwandt war.
Hitlers Politik gegen die Tschechoslowakei sowie die Ereignisse der Pogromnacht veranlassen Yorck von Wartenburg, zu Widerstandskreisen Kontakt aufzunehmen. Beim Polenfeldzug verlor er zwei seiner Brüder. Deren Tod veranlasste ihn endgültig sich dem Widerstand gegen das NS-Regime anzuschließen.

Er lehnte das NS-Regime als unmoralisch, undemokratisch und inhuman ab. Ab Januar 1940 korrespondiert er intensiv mit Helmuth von Moltke. Beide entwickeln Ideen  zur Klärung zukünftiger staatsrechtlicher Fragen.
In Gesprächen mit seinem Cousin Berthold Schenk Graf von Stauffenberg, dem älteren Bruder von Claus und anderen Personen, die sich wegen der Zukunft Deutschlands Sorgen machten, wurde auch über eine neue Verfassung nach dem Sturz Hitlers diskutiert.

Der Kreisauer Kreis erfuhr 1943 über Graf Yorck von Wartenburg von den Attentatsplänen der Gruppe um General Olbricht und Claus von Stauffenberg; von Wartenburg befürwortete ein Attentat auf Hitler.
 Nach dem missglückten Attentat wurde er verhaftet und am 8. August 1944 vom „Volksgerichtshof“ zum Tode durch Erhängen verurteilt. Das Urteil wurde sofort in Berlin-Plötzensee vollstreckt.

Ulrich Graf Schwerin von Schwanenfeld hatte nach dem Studium der Landwirtschaft 1926 geerbte land- und forstwirtschaftliche Betriebe in Mecklenburg und Westpreußen übernommen. Er war lange Jahre das Sprachrohr der deutschen Minderheit in Polen, welche durchaus im Gegensatz stand zu der NS-hörigen „Jungdeutschen Partei in Polen“. Da er 1923 als Student Augenzeuge des Hitlerputsches war, begleitete er aufgrund dieser negativen Erfahrungen mit den Nationalsozialisten zunehmend kritisch deren Aufstieg, welcher sich ab 1930 beschleunigte. Er war politisch sehr interessiert, da sein Vater preußischer Gesandter in Dresden war. Zudem war Theobald Theodor Friedrich Alfred von Bethmann Hollweg, der fünfte Reichskanzler, ein Vetter seiner Mutter. Seine Erziehung war konservativ-christlich ausgerichtet. Ausschlaggebend für seinen Widerstand gegen das NS-Regime waren auch die Morde vom 30. Juni 1934 im Rahmen der Niederschlagung des „Röhm-Putsches“. Ein wichtiger Freund aus Schülertagen war Peter Graf Yorck von Wartenburg, welcher ihn über die Diskussionen im „Kreisacher Kreis“ informierte, dem Ulrich von Schwanenfeld jedoch nur indirekt über diesen angehörte. Er wurde zu Beginn des Krieges als Leutnant der Reserve eingezogen und nahm am Polenfeldzug teil, um dann im Oktober 1939 in den Stab des Generalobersten und späteren Feldmarschalls Job Wilhelm Georg Erwin Erdmann von Witzleben berufen und damit an die Westfront abkommandiert zu werden. Nach seiner Versetzung zur „Division Brandenburg“ im Februar 1943 – einer deutschen Spezialeinheit, deren Aufgabe aus Operationen hinter der feindlichen Linien bestand und die dem „Amt Ausland/Abwehr“ der Wehrmacht unterstand – kam er nach Berlin und gelangte so in den Mittelpunkt des militärischen Widerstandes. Hier lernte er im September 1943 Claus Schenk Graf von Stauffenberg kennen, nachdem Ludwig Beck ihn zu seinem Adjutanten gemacht hatte, und freundete sich mit diesem an. Er hielt den Kontakt zu den Sozialdemokraten Julius Leber und Karl Friedrich Wilhelm Leuschner. Bereits am Abend des 20. Juli 1944 wurde Ulrich von Schwanenfeld verhaftet und am 21. August vom „Volksgerichtshof“ unter dem berüchtigten NS-Richter Roland Freisler zum Tode verurteilt. Auch sein Vermögen wurde eingezogen. Seine Frau, seine Mutter und seine Söhne kamen in Sippenhaft. Die beiden ältesten Söhne wurden in ein Kinderinternierungslager verbracht. Am 8. September 1944 wurde Ulrich von Schwanenfeld in Berlin-Plötzensee gehängt.

Wie Peter Graf Yorck von Wartenburg hatte auch Carl Friedrich Goerdeler Jura studiert und danach eine Verwaltungslaufbahn eingeschlagen. Und wie dieser hatte er den Beitritt in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) abgelehnt. Dies schadete aber seiner Laufbahn wohl kaum, denn er blieb Oberbürgermeister von Leipzig und wurde 1934 erneut zum Reichspreiskommissar berufen. Von diesem Amt trat er 1937 zurück, um seinem Protest gegen die Entfernung des Leipziger Denkmals für den jüdischen Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy Ausdruck zu verleihen. Schon 1940 beteiligte er sich an den Planungen für einen Staatsstreich zur Ausschaltung Hitlers. Ihm lag an einer Verständigung mit den Westmächten, für die er seine zahlreichen Kontakte im Ausland nutzte. Die nötige Unterstützung für einen Putsch gegen Hitler konnte er aber nicht finden. Goerdeler wollte eine unblutige Revolution und strebte daher einen Sturz des Regimes ohne ein Attentat an. Demzufolge lehnte er daher den von Stauffenberg auf Hitler verübten Anschlag aus moralischen Gründen ab. Goerdeler war für die Zeit nach dem Putsch als Regierungschef vorgesehen, obwohl sich seine Idee von einem Umsturz nicht mit denen der jüngeren Vertretern des Widerstands in Einklang bringen ließen. Nach dem Attentat wurde er vor der Verhaftung durch die „Geheime Staatspolizei“ (Gestapo) gewarnt, so dass er zunächst fliehen konnte. Dennoch wurde er in Westpreußen verhaftet, am 8. September 1944 vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und am 2. Februar 1945 hingerichtet.

Der Industriellensohn Ludwig Beck trat nach seinem Abitur 1898 als Fahnenjunker in die preußische Armee ein. Nach dem Besuch der Kriegsakademie in Berlin zwischen 1908-1911 wurde er 1913 im Range eines Hauptmanns in den Großen Generalstab berufen. Im Ersten Weltkrieg führte er als Generalstabsoffizier an der Westfront verschiedene Oberkommandos. In der Reichswehr stieg er bis zum General auf, um 1933 Chef des Truppenamts im Reichswehrministerium zu werden. 1935 wurde er in das Amt des Generalstabschefs des Heeres in der Deutschen Wehrmacht berufen. Dort zeichneten sich Differenzen zu den militärischen Plänen Hitlers ab. Schon 1938 versuche Beck vergeblich, ein gemeinsames Vorgehen der Generalität gegen die Kriegsplanungen Hitlers zu organisieren. Im August 1938 schien es bereits so weit zu sein: In der Krise um die Tschechoslowakei bereitet Beck die Absetzung Hitlers im Falle des Kriegsausbruchs vor. Doch das Münchner Abkommen machte ihm einen Strich durch die Rechnung: Bei einem Treffen zwischen Hitler, Mussolini, dem britischen Premierminister Chamberlain und dem französischen Premierminister Dalardier am 29. September 1939 in München wurde die Abtretung des Sudetengebietes an das Deutsche Reich bestimmt – wobei weder die Tschechoslowakei noch ihre Schutzmacht Sowjetunion eingeladen waren.

Aufgrund der „friedlichen“ Lösung waren jedoch zunächst die Grundlagen für einen Putsch abhanden gekommen. Daraufhin trat Beck von seinem Amt zurück, kurz darauf folgte seine Verabschiedung aus der Wehrmacht. Während des Krieges wurde Becks Wohnung Anlaufpunkt für Angehörige eines nationalkonservativen Widerstandes, gleichwohl sie einer permanenten Überwachung durch die Gestapo unterlag. Ludwig Becks Rolle in den Überlegungen der Umstürzler war die des Staatsoberhauptes einer Nach-Hitler-Regierung. Nach dem missglückten Attentat auf Hitler wurde er um Mitternacht gefangen genommen und als hohem Offizier die Gelegenheit zum Selbstmord gegeben. Nach zwei Fehlversuchen wurde er dann von einem Feldwebel erschossen.

Ganz anders war der Werdegang von Julius Leber: Nach dem Studium der Nationalökonomie und Geschichte meldete er sich als Kriegsfreiwilliger und wurde zweimal verwundet. Zum Leutnant befördert wurde er nach der  Novemberrevolution von der Reichswehr übernommen, aus der er aber bereits 1920 ausschied und 1921 promovierte. Sein Weg führte ihn nach Lübeck, wo er Chefredakteur des sozialdemokratischen „Lübecker Volksboten“ wurde. Als Reichstagsabgeordneter der SPD seit 1924 befasste er sich vor allem mit der Wehrpolitik.
Nach der „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten 1933 immer wieder verhaftet, schaffte er es dennoch, zusammen mit anderen SPD-Mitgliedern in Berlin eine Widerstandsgruppe aufzubauen. Da ihm bewusst war, dass man einen erfolgreichen Putsch nur mit der Unterstützung durch Wehrmachtskreise durchführen konnte, suchte er erfolgreich einen Kontakt zum Militär und geriet so 1940 an Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Für seine Idee einer breit aufgestellten Widerstandsbewegung nahm er zudem Kontakt zu kommunistischen Kreisen auf, aus deren Reihen ihn dann jemand an die Nazis verriet. Am 20. Oktober 1944 wurde er vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und nach mehr als zwei Monaten, in denen er weiteren Verhören und Misshandlungen ausgesetzt war, am 5. Januar 1945 hingerichtet.

Helmuth James Graf von Moltke stammte als Sohn eines preußischen Gutsbesitzers aus Schlesien. Sein Vater, Graf Helmuth von Moltke, war Mitglied des Preußischen Herrenhauses. Seine Mutter Dorothy war als geborene Lady Rose-Innes eine Tochter des Obersten Richters der Südafrikanischen Union. Es gab also über die mütterliche Linie eine enge Verbindung nach Großbritannien, wo er sich wiederholt aufhielt. Prägend war, dass seine Eltern Anhänger der pazifistischen Religionsgemeinschaft „Christian Science“ waren. Helmuth von Moltke absolvierte in den Jahren 1927-1929 ein Jurastudium, verzichtete aber nach der Machtergreifung auf eine Karriere als Richter, weil er den dafür notwendigen Schritt der Aufnahme in die NSDAP nicht vollziehen wollte. Stattdessen wurde er 1938 Mitglied einer großen Berliner Anwaltssozietät, legte aber auch in Großbritannien juristische Examina ab, so dass er ebenfalls englischer Rechtsanwalt war. In dieser Zeit traf er das erste Mal mit Peter Graf Yorck von Wartenburg zusammen.
Obwohl er in Schriften den dirigistischen NS-Staat kritisierte, wurde er nach Beginn des 2. Weltkrieges zum „Kriegsverwaltungsrat“ ernannt und arbeitete als Sachverständiger für Kriegs- und Völkerrecht im „Amt Ausland/Abwehr“ des im Februar 1938 gegründeten Oberkommandos der Wehrmacht. Seine Stellung hier konnte er nutzen, um Erschießungen von Geiseln und Misshandlungen von Kriegsgefangenen zu verhindern. Weiter konnte er Verfolgten die Flucht aus dem Deutschen Reich ermöglichen.
Aufgrund seiner Ablehnung des NS-Regimes wurde der Kontakt zu Peter Graf Yorck von Wartenburg enger und er schloss sich dem „Kreisauer Kreis“ an.
Nachdem er in Berlin ausgebombt worden war, zog Helmuth von Moltke 1944 in Berlin in die Wohnung von Peter Graf Yorck von Wartenburg, wo die Mitglieder des „Kreisauer Kreises“ von den Attentatsplänen der Wehrmachtsoffiziere um den Leiter des Allgemeinen Heeresamts, General der Infanterie Friedrich Olbricht, und Claus von Stauffenberg erfuhren
In der Folgezeit legte Helmuth von Moltke seine Vorbehalte gegenüber einem Attentat auf Hitler ab. Aufgrund seiner religiösen Herkunft konnte er erst von seiner Meinung abweichen, als er von den ausufernden Verbrechen des NS-Regimes erfuhr.
Aufgrund seiner Mitgliedschaft im „Kreisauer Kreis“ wurde Helmuth von Moltke im Januar 1944 verhaftet, man konnte ihn aber nicht sofort mit den Attentätern des 20. Juli in Zusammenhang bringen. Auch bei dem Prozess vor dem „Volksgerichtshof“ im Januar 1945 konnte ihm durch den berüchtigten Richter Roland Freisler keine Beteiligung an dem Attentat nachgewiesen werden; Freisler fällte dennoch ein Todesurteil, indem er ihn des Hochverrats beschuldigte und ihm im Wesentlichen seine christliche Grundhaltung anlastete. Helmuth James Graf von Moltke starb im Januar 1945 durch Erhängen.
Mitangeklagter war damals auch der spätere CDU-Politiker Eugen Gerstenmaier, der als Mitglied der Bekennenden Kirche in Widerspruch stand zu den Machenschaften des NS-Regimes und der sich ebenfalls dem „Kreisauer Kreis“ angeschlossen hatte. Er wurde „nur“ zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt und konnte durch US- amerikanische Truppen befreit werden.

Karl Friedrich Wilhelm Leuschner wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und begann seine berufliche Laufbahn als Holzbildhauer in Darmstadt. Bald wurde er stellvertretender Vorsitzender des Gewerkschaftskartells Darmstadt und trat der „Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ bei. Keine Freunde machte er sich bei den Nationalsozialisten, als er im November 1931 versuchte, Hitler wegen Landesverrats vor das Reichsgericht zu bringen. Das Verfahren wurde aber ein Jahr später eingestellt. Nach der Machtergreifung war er zwischen Juni 1933 und Juni 1934 zunächst im hessischen Landeszuchthaus Rockenburg und danach in den Konzentrationslagern Börgermoor und Lichtenburg  inhaftiert. Sofort nach seiner Entlassung nahm er Kontakt mit bürgerlichen, kirchlichen, adeligen und militärischen Kreisen auf, um daraus einen gemeinsamen Widerstand gegen Hitler zu organisieren. Nach der Übernahme einer Fabrik in Berlin-Kreuzberg, die Bierschankutensilien herstellte, konnte er dort ehemalige Kollegen aus der Arbeiterbewegung beschäftigen und so eine Schaltzentrale des gewerkschaftlich orientierten Widerstandes schaffen. Seine Firma besaß kriegswichtige Patente zur Aluminiumverarbeitung. So kam er in Kontakt zu Mitgliedern des militärischen Widerstands. Hier ist in erster Linie Ludwig Beck zu nennen, über den er den Kreisauer Kreis  und Carl Friedrich Goerdeler kennenlernte. Bei den Überlegungen über die Gestaltung Deutschlands in der Nach-Hitler-Ära wurde er als Vertreter der Gewerkschaftsbewegung in einer Übergangsregierung als „Vizekanzler ohne Geschäftsbereich“ eingeplant.
Nach dem gescheiterten Attentat tauchte Leuschner zunächst ab, wurde aber denunziert und schließlich verhaftet. Der „Volksgerichtshof“ verurteilte ihn im September 1944 zum Tode, seine Hinrichtung  in Berlin-Plötzensee geschah am 29. September. 

Adolf Reichwein wurde mit 19 Jahren in Frankreich durch einen Lungenschuss schwer verwundet. Dennoch konnte er 1918 das Kriegsabitur ablegen und im gleichen Jahr mit einem Studium der Geschichte und Philosophie in Frankfurt/Main beginnen. Schon 1927 wurde er persönlicher Referent des damaligen  preußischen Kultusministers Carl Becker. In dieser Funktion setzte er sich für die Demokratisierung des Bildungssystems ein. 1930 wurde das Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschland als Professor für Staatsbürgerkunde und Geschichte an die neu gegründete Pädagogische Hochschule in Halle/Saale berufen, wo er 1933 aus politischen Gründen entlassen wurde. Ab 1940 war er Teil des Kreisauer Kreises und hielt zudem Kontakt zu Teilen des kommunistischen Widerstands. 1943 zog die Familie Reichwein auf das Gut Kreisau, nachdem ihr Berliner Wohnhaus bei Bombenangriffen zerstört worden war. 1944 nahm er zusammen mit Julius Leber Kontakt zu einer Gruppe kommunistischer Widerstandskämpfer auf, in der sich ein Spitzel der „Geheimen Staatspolizei“ (Gestapo) befand. Folgerichtig wurden er und Leber im Juli 1944 verhaftet. Adolf Reichwein wurde am 20. Oktober 1944 durch den „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und noch am gleichen Tage gehängt.

Friedrich Olbrichts Vater war Mathematikprofessors in Sachsen. Ihn zog es aber zum Militär, so dass er direkt nach seinem Abitur dem Infanterieregiment 106 in Leipzig beitrat. Im Ersten Weltkrieg war er Regimentsadjutant und bereits Generalstabsoffizier. Dem zufolge erhielt er bei der Reichswehr den Rang eines Hauptmannes. 
Zweifel an der Lauterkeit der Nationalsozialisten kamen ihm bereits nach dem „Hitler-Putsch“ 1923. Er und Offizierskameraden sahen mit Sorge, dass die nationalsozialistische Ideologie große Anziehungskraft auf Angehörige des Militärs ausübte. Durch seine Beförderung zum Stabschef der Dresdener Division konnte er 1934 während der „Röhm-Affäre“ einige Männer vor der Erschießung retten, indem er sie unter Armeeschutz stellte. Nach seiner Ernennung zum Stabschef des IV. Armeekorps bekam er 1935 über einen Freund Kontakt zu Widerstandskreisen um Generaloberst Ludwig Beck.
Da er als Divisionskommandeur am Polenfeldzug teilnahm, wurde er mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Ein Jahr später erfolgte 1940 seine Beförderung zum General der Infanterie. Als solcher erhielt Olbricht die Leitung des Allgemeinen Heeresamtes im Oberkommando der Heeresleitung (OKH), wodurch er für die gesamte Logistik des Ersatzheeres der Landstreitkräfte zuständig wurde. 1942 traf er mit Oberst Henning von Tresckow und Carl Friedrich Goerdeler zusammen. Diesen gegenüber erklärte Olbricht, an einem Sturz des Nazi-Regimes mitwirken zu wollen. Als hilfreich hierfür erwies es sich, dass er 1943 zusätzlich zum Leiter des Wehrersatzamtes beim Oberkommando der Wehrmacht (OKW) ernannt wurde. Von da an arbeitete er an der Einschleusung Oppositioneller in wichtige militärische Positionen und gewann so Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim für diese Sache.
In Gefahr geriet der Umsturzplan, als Olbrichts Vorgesetzter, Generaloberst Friedrich Fromm, 1944 davon erfuhr. Fromm duldete jedoch zunächst die Verschwörung, ohne sie allerdings aktiv zu unterstützen.
Nach dem gescheiterten Attentat wurde Friedrich Olbricht allerdings auf Veranlassung Fromms schon in der Nacht zum 21. Juli 1944 zusammen mit anderen Verschwörern im Hof des Bendlerblocks in Berlin erschossen.

Erich Fellgiebel trat am 19. September 1905 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Am 27. Januar 1907 erfolgte seine Beförderung zum Leutnant. Über das Danziger Infanterie-Regiment 128 kam er im Herbst 1913 als Ausbilder zur Kavallerietelegraphenschule, wo er im Juli 1914 zum Oberleutnant befördert wurde. 
Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges ging die Karriere weiter, so dass er 1915 als Hauptmann zum Leiter der Königlich Preußischen schweren Funk-Station Nr. 20 ernannt wurde. Daran schloss sich eine Stabsverwendung an, bis er 1918 im Generalstab der 6. Infanterie-Division gelandet war. Nach Friedensschluss blieb er beim Militär und kam zum Reichswehrministerium nach Berlin. Nach seiner Beförderung zum Major und Oberstleutnant wurde er 1934 Inspekteur der Nachrichtentruppe. Diesen Posten behielt er auch nach der Umwandlung der Reichswehr in die Wehrmacht. Weiter ging die Karriere, bis er als Generalmajor bei der Mobilmachung dann zum Chef des Wehrmachtnachrichten-Verbindungswesen (WNV) ernannt wurde. Und schon im August 1940 wurde er General der Nachrichtentruppe.
Sein unmittelbarer Vorgesetzter war zunächst Ludwig Beck und danach Franz Halder. Über diese beiden kam Fellgiebel mit den militärischen Widerstandskreisen in Berührung. Seine Aufgabe sollte es sein, nach dem Attentat am 20. Juli 1944 eine Nachrichtensperre über das Führerhauptquartier zu legen. Zum Unglück für die Verschwörer konnte er die Telefonanlage im Führerhauptquartier nur kurz lahmlegen, da sein entsprechender Befehl bereits nach wenigen Minuten widerrufen wurde. Er hatte zudem keinen Zugriff auf bestehende Nachrichtenverbindungen der SS, so dass bereits knapp eine halbe Stunde nach dem Attentat Propagandaminister Goebbels in Berlin Kunde von dem Anschlag erhielt. Zu diesem Zeitpunkt hatte Fellgiebel erfahren, dass Hitler die Explosion überlebt hatte. Um die „Operation Walküre“ abbrechen zu lassen, informierte er sofort Generalleutnant Fritz Thiele, der als Chef der „Amtsgruppe Wehrmachtnachrichtenverbindungen“ in das Komplott eingeweiht war. Die Meldung an Thiele lautete: „Es ist etwas Furchtbares passiert, der Führer lebt“. Noch am Tage des Attentats wurde Fellgiebel in der Wolfsschanze verhaftet und am 10. August 1944 vor den „Volksgerichtshof“ gestellt, wo ihn der NS-Richter Freisler zu Tode verurteilte. Auch Erich Fellgiebel wurde am 4. September 1944 zusammen mit Generalleutnant Fritz Thiele im Gefängnis Berlin-Plötzensee gehängt.

Werner von Haeften war seit November 1943 nach zwei schweren Verwundungen Adjutant von Claus von Stauffenberg. Als Sohn eines preußischen Offiziers und späterem Präsidenten des Reichsarchivs erhielt er eine preußisch-konservative Erziehung. Er studierte Jura und trat als Syndikus in eine Hamburger Bank ein. Der Ausbruch des 2. Weltkrieges sah ihn als Oberleutnant an der Ostfront, wo er sich die Verwundungen zuzog, die seine Versetzung in das Oberkommando der Wehrmacht nach sich zogen. Über Stauffenberg bekam er Zugang zum militärischen Widerstand und war mit diesem unmittelbar an der Ausführung des Bombenattentats auf Hitler beteiligt. Nach der Rückkehr nach Berlin wurde Werner von Haeften von regimetreuen Soldaten gefangen genommen und noch in der Nacht auf Befehl von General Friedrich Fromm zusammen mit Friedrich Olbricht, Ludwig Beck, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Claus Schenk Graf von Stauffenberg im Hof des Bendlerblocks erschossen.

Einer der wenigen Adligen im Widerstand ohne preußische Wurzeln war der aus München stammende Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim, dessen Vater als Hauptmann im bayerischen Generalstab gedient hatte. Nach der Übersiedlung der Familie Anfang der 1920er Jahre nach Potsdam, wo sein Vater Leiter des Reichsarchivs wurde, kam er in Kontakt zu der Familie von Haeften. Dort freundete er sich mit den Brüdern Werner und Hans-Bernd von Haeften an, die beide auch später zum militärischen Widerstand stießen. 1923 trat er nach dem Abitur in die Reichswehr ein und lernte dort Claus Schenk Graf von Stauffenberg kennen, welcher wiederum seine militärische Ausbildung in Bamberg beim Reiterregiment 17 angetreten hatte. Wie dieser war auch Albrecht von Quirnheim zunächst von den Ideen der Nationalsozialisten angetan, welche – wie er – den Versailler Vertrag ablehnten und eine Option auf die Wiederherstellung der militärischen Macht des Deutschen Reichs darstellten. In den Jahren zwischen 1936 und 1938 kamen er und Claus von Stauffenberg sich bei einer gemeinsamen Weiterbildung zum Generalstabsoffizier an der Kriegsakademie in Berlin näher. Mit Beginn des 2. Weltkrieges diente Albrecht von Quirnheim als Stabsoffizier bei der Organisationsabteilung des Generalstabs. Sein Eintreten für eine humanere Behandlung der Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten brachte ihn in Widerstreit mit dem zuständigen „Reichsminister für die besetzten Ostgebiete“, Alfred Rosenberg, sowie dem „Reichskommissar für die Ukraine“, Erich Koch. Dennoch wurde er zum Oberstleutnant befördert und erhielt als Stabschef die Verantwortung für das 24. Armeekorps an der Ostfront.
Sein Schwager Wilhelm Dieckmann war als Mitglied der „Bekennenden Kirche“ bereits seit 1935 im Widerstand gegen das NS-Regime. 1943 schloss er sich dem militärischen Widerstand an und erarbeitete gemeinsam mit Friedrich Olbricht und Claus Schenk Graf von Stauffenberg den Plan für die „Operation Walküre“.
Als am 20. Juli 1944 widersprüchliche Meldungen über das Ergebnis des Attentats auf Hitler bei den Verschwörern eingehen, drängte (Anm.: Hier bin ich anderer Meinung) Albrecht von Quirnheim General Olbricht dazu, die „Operation Walküre“ auszulösen. Nach seiner Verhaftung noch in der Nacht auf den 21. Juli wurde Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim zusammen mit Claus Graf Schenk von Stauffenberg, Werner von Haeften und Friedrich Olbricht erschossen.

Henning von Tresckow war Sohn eines preußischen Offiziers und Gutsbesitzers in Magdeburg. Nach einem Notabitur war er Freiwilliger im 1. Weltkrieg. Nach dem Krieg machte er zunächst eine Lehre als Bankkaufmann, bis er 1920 ein Jurastudium in Berlin aufnahm. Sein Studium verdiente er sich als Börsenmakler. 1924 trat er in die Reichswehr ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte er deutliche Sympathien für die Ideen der Nationalsozialisten. Da er der Weimarer Republik ablehnend gegenüberstand, begrüßte er zunächst die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Jahre 1933, aber bereits 1934 kehrt sich nach der Ermordung des SA-Führers Ernst Röhm seine Begeisterung um.
Als er 1935 zur Operationsabteilung des Generalstabs versetzt wurde, lernte er dort Ludwig Beck kennen. Als Generalstabsoffizier einer Infanteriedivision mit dem Rang eines Majors hatte er Einblick  in militärische Entscheidungen. Nach seiner Teilnahme am Feldzug gegen Frankreich kehrte er 1941 als Oberst zur Ostfront zurück, wo er vergeblich versuchte, Generalfeldmarschall Hans Günther von Kluge von der Notwendigkeit eines Staatsstreichs gegen Hitler zu überzeugen. Auch die von ihm angesprochenen Generäle Erich von Manstein und Heinz Guderian wollten nichts von einem Putsch wissen. Im März 1943 versucht er, mit einer Bombe, die in Hitlers Flugzeug geschmuggelt werden konnte, diesen zu beseitigen, doch der Zeitzünder versagte. Ab Mitte 1943 intensivierte sich die Zusammenarbeit mit Claus von Schenk Graf von Stauffenberg sowie Carl Friedrich Goerdeler. Er hofft darauf, nach dem gewaltsamen Tode Hitlers („um der Welt zu beweisen, dass die deutsche Widerstandsbewegung den entscheidenden Wurf gewagt hat“ https://www.dhm.de/lemo/biografie/henning-tresckow) mit den Alliierten einen Friedensvertrag aushandeln zu können. Nach der Invasion in der Normandie sah er die Chancen dazu allerdings schwinden. Dennoch drängte er die Verschwörer dazu, ein neues Attentat zu versuchen. Nach dem gescheiterten Anschlag beging Henning von Tresckow an der Ostfront Selbstmord. Dennoch eröffnete der „Volksgerichtshof“  ein Verfahren gegen ihn. Danach exhumierte und verbrannte die Gestapo seine Leiche auf dem elterlichen Gut in Wartenberg.

Der Vater von Franz Halder war Offizier der bayerischen Feldartillerie. Im Regiment seines Vaters blieb er bis zur Beförderung zum Leutnant. Zwischen 1911 und 1914 besuchte er die Bayerische Kriegsakademie und wurde nach dem Ausbruch des 1. Weltkrieges Generalstabsoffizier in verschiedenen Oberkommandos. In die Reichswehr trat er im Range eines Hauptmannes ein und führte zahlreiche Stabskommandos, bis er 1931 zum Oberst befördert wurde. Er stand der „Machtübernahme“ durch die NSDAP zunächst skeptisch gegenüber. Nach seiner Beförderung zum Generalleutnant 1936 kam die Berufung in das Reichskriegsministerium in das Oberkommando des Heeres. Als er bei einem Manöver der Wehrmacht Adolf Hitler persönlich kennenlernte, legte er seine Skepsis gegenüber den Nationalsozialisten ab und wurde zu einem treuen Anhänger Hitlers. Das verschaffte ihm einen schnellen Aufstieg innerhalb der Wehrmacht und 1938 die Beförderung zum General der Artillerie. Am 1. September 1938 trat Ludwig Beck aus Protest gegen die Entmachtung der Wehrmachtsführung durch Hitler zurück. Seinen Posten als Generalstabschef des Heeres nahm Franz Halder sein.
Als „gelernter“ Soldat sah Halder die Gefahren eines neuerlichen Krieges für das Deutsche Reich, so dass er zusammen mit dem Oberbefehlshaber des Heeres, Walther vom Brauchitsch, diesen zu verhindern versuchte. Da sie hier jedoch keinen Erfolg sahen, näherten sie sich der militärischen Opposition. Beide waren sogar bereit, Hitler im Fall einer Kriegserklärung festzusetzen. Zu diesem Zeitpunkt lehnten sie jedoch ein Attentat – und damit die Ermordung Hitlers – ab, da sie den Treueeid auf diesen geschworen hatten. Das Münchner Abkommen, durch welches die Abtretung des Sudetenlandes an das Deutsche Reich festgelegt wurde, brachte bei Halder allerdings einen Meinungswandel, so dass er sich auf Hitlers Seite stellte und so in die Planung der ersten Feldzüge eingebunden wurde. Folgerichtig leitete er 1941 den Balkan- und den Russlandfeldzug. Als dieser aber 1942 ist Stocken kam, bezeichnete Hitler die Offensive als gescheitert und riss den Oberbefehl über die Wehrmacht an sich. Dies passte Halder verständlicherweise nicht, so dass er und Hitler sich entfremdeten. Als Folge davon wurde er im September 1942 seines Kommandos enthoben. Als Folge hiervon wiederum intensivierte er seinen Kontakt zu Ludwig Beck und dem militärischen Widerstand.

Nach seiner Verhaftung war Halder eine direkte Beteiligung am Attentat nicht nachzuweisen. Er wurde dennoch dem Konzentrationslager Flossenbürg überstellt und im Januar 1945 offiziell aus der Wehrmacht verabschiedet.
Nach der Verlegung in das Konzentrationslager Dachau und der nachfolgenden Verschleppung nach Südtirol kurz vor Kriegsende wurde Halder zusammen mit anderen Häftlingen von US-amerikanischen Truppen befreit. Nach kurzer Haft folgte im Sommer 1945 seine Freilassung.
Er wurde bald zum Leiter der deutschen Abteilung des kriegsgeschichtlichen Forschungsamts (Historical Division) der US-Armee in Königstein/Taunus und Karlsruhe ernannt, da er als unmittelbar Beteiligter und ehemaliges Mitglied der Deutschen Wehrmacht einer der wichtigsten Mitarbeiter war. So hatte er einen wesentlichen Einfluss auf die Kriegsgeschichtsschreibung des Zweiten Weltkriegs.
Für Halder war Hitler ein besessener Fanatiker, dem es an strategischen Fähigkeiten mangelte und der Deutschland in die Katastrophe geführt hatte, indem er die Generalität entmachtete.
Franz Halder starb 1972 im Alter von 88 Jahren.

Der Vater von Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg war zum Zeitpunkt seiner Geburt deutscher Militärattaché in Großbritannien. Aufgrund des häufigen Wechsels seines Dienst- (und damit auch Wohn-)Ortes wurden seine sechs Kinder von einer Privatlehrerin an verschiedenen Orten unterrichtet, u.a. auch im schlossartigen Herrenhaus der Familie auf  Gut Tressow in Mecklenburg. Entgegen der Familientradition studierte Fritz-Dietlof Jura, anstatt eine Karriere als Offizier anzustreben. Nach seinem Staatsexamen wurde er zunächst Regierungsreferendar in Potsdam und Kyritz (heute Vorpommern-Greifswald). Seiner Abenteuerlust gehorchend heuerte er 1924 für drei Monate – und mit Unterbrechung seines Referendariates - auf einem Kohlendampfer an und reiste auf diesem nach Südamerika. Erst 1928 schloss er seine Ausbildung ab.

Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg sah sich selber als Mitglied einer nationalen Elite, deren Angehörige sich im Wesentlichen im Militär sowie im Beamtentum fanden. Abwertend sprach er von den Bürgern außerhalb dieses Kreises als „Mob“ – oder titulierte sie bestenfalls als „Zivilisten“. Andererseits sah sich diese nationale Elite durchaus gefordert, zum Wohle des Volkes zu agieren. Er setzte sich für eine soziale Gerechtigkeit ein, was ihm die Titel eines „Roten Grafen“ oder eines „Sozialistischen Grafen“ einbrachte. Nichtsdestoweniger positionierte sich von der Schulenburg eindeutig gegen bolschewistisch-marxistische Ideen.
Bereits1930 kam er mit den Nationalsozialisten in Berührung. Angetan von ihren Ideen wurde er zusammen mit den anderen Mitgliedern seiner Familie 1932 Mitglied der Partei. Nach seiner Versetzung nach Ostpreußen wirkte er am Aufbau des „NS-Landvolkes“ mit.

Sein Einfluss wuchs, als er 1933 Regierungsrat in Königsberg wurde. Man sah ihn als eine Art „linken Führer“ in der NSDAP, der in der alten preußischen Tradition verwurzelt war. Querelen mit seinem Vorgesetzten Erich Koch, der von 1928 bis 1945 Gauleiter der NSDAP in Ostpreußen war und als äußerst korrupt galt, bewirkten, dass von der Schulenburg 1937 nach Berlin versetzt wurde. Dort erhielt er den Posten des Vize-Polizeipräsidenten. 1939 wurde er dann Stellvertretender Oberpräsident von Schlesien. Dies ist verwunderlich, da ihn das NS-Regime bereits als politisch unzuverlässig eingestuft hatte. Folgerichtig wurde er 1940 aus der NSDAP ausgeschlossen.
Trotz dieser Vorfälle und seiner Skepsis gegenüber den Plänen meldete sich von der Schulenburg zum Fronteinsatz. Als Leutnant der Reserve kam er zum Ersatzbataillon des Infanterie-Regiments Nr. 9 der 23. Infanteriedivision, mit welchem er den Russlandfeldzug mitmachte. Aus der Anschauung des Kriegsgeschehens heraus und der Rechtswidrigkeiten, welche dieses begleiteten, wuchs seine Distanz zum NS-Regime. Der erfahrene Verwaltungsbeamte hatte bald erkannt, dass sich durch den Krieg Versorgungskrisen im Deutschen Reich einstellen würden. Vor allem aber die unwürdige Behandlung der Bevölkerung in den eroberten Gebieten veranlassten von der Schulenburg, seine vormals positive Einstellung zum Nationalsozialismus zu revidieren.
Folgerichtig knüpfte er Verbindung zu oppositionellen Kräften aus den verschiedensten Lagern z.B. den bürgerlichen Widerstandskreisen um Carl Friedrich Goerdeler sowie die Sozialdemokraten um Julius Leber. Dies hatte zur Folge, dass er 1943 die Aufmerksamkeit der Geheimen Staatspolizei erregte und eine Nacht im Gefängnis verbrachte. Sein besonderer Status und seine vielfältigen Beziehungen retteten ihn jedoch.
Als Mitglied eines Kreises höherer Beamter, der wesentlich aus preußischen Adeligen bestand, konnte er Claus Schenk Graf von Stauffenberg für die Opposition gewinnen. Ein weiterer wichtiger Freund war  Peter Graf Yorck von Wartenburg. Der Häufung von Adeligen wegen wurde diese Gruppe nach dem Attentat auch als „Grafenkreis“, „Grafenclique“ oder „Grafengruppe“  bezeichnet.

1943 wirkte er maßgeblich an einem „Europaplan“ mit, in dem es richtungsweisend hieß: „Das Besondere des europäischen Problems besteht darin, daß auf verhältnismäßig engem Raum eine Vielheit von Völkern in einer Kombination von Einheit und Unabhängigkeit zusammenleben soll. Ihre Einheit muß so fest sein, daß zwischen ihnen in Zukunft niemals wieder Krieg geführt werden wird und daß die Interessen Europas nach außen hin gemeinsam gewahrt werden können. … Die Lösung der europäischen Staaten kann nur auf föderativer Basis herbeigeführt werden, indem sich die europäischen Staaten aus freiem Entschluß zu einer Gemeinschaft souveräner Staaten zusammenschließen.“

Das kommt uns heute sehr bekannt vor …

Von der Schulenburg gehörte zu den Personen, welche die „Operation Walküre“ ausgearbeitet hatten. Am Tag des Anschlages befand auch er sich in der Zentrale des Staatsstreiches, dem Bendlerblock, wo er ebenfalls am Abend verhaftet wurde.
Am 10. August 1944 standen er und die Mitverschwörer Erich Fellgiebel, Berthold Schenk Graf von Stauffenberg, Alfred Kranzfelder und Georg Hansen vor Roland Freisler im „Volksgerichtshof“ und hörten aus dessen Munds ihr Todesurteil.

Das Schlusswort von Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg nach Verkündung des Urteils ist bemerkenswert: „Wir haben diese Tat auf uns genommen, um Deutschland vor einem namenlosen Elend zu bewahren. Ich bin mir klar, daß ich daraufhin gehängt werde, bereue meine Tat aber nicht und hoffe, daß sie ein anderer in einem glücklicheren Moment durchführen wird.“

Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg wurde noch am Tag des Urteils in Berlin-Plötzensee gehängt.

Quellen:
Will Berthold, Die 42 Attentate auf Adolf Hitler, Koblenz, ISBN-10: 3928127705
ISBN-13: 978-3928127707, VMA, 12. Auflage, 2007
Peter Reichel, Erfundene Erinnerung: Weltkrieg und Judenmord in Film und Theater, ISBN-10: 3596168058, ISBN-13: 978-3596168057, Fischer Taschenbuch Verlag; Auflage: 1, Frankfurt 2007
https://de.wikipedia.org/wiki/Kreisauer_Kreis
https://de.wikipedia.org/wiki/Claus_Schenk_Graf_von_Stauffenberg
https://www.dhm.de/lemo/biografie/claus-stauffenberg
http://www.geschichtsthemen.de/attentate_chronik.htm
http://www.planet-wissen.de/geschichte/nationalsozialismus/das_attentat/
https://www.dhm.de/lemo/biografie/julius-leber
https://www.dhm.de/lemo/biografie/biografie-carl-friedrich-goerdeler.html
https://www.dhm.de/lemo/biografie/peter-wartenburg
https://en.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Wilhelm_Graf_Schwerin_von_Schwanenfeld
https://www.dhm.de/lemo/biografie/friedrich-olbricht
https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Beck_(General)
https://www.dhm.de/lemo/biografie/wilhelm-leuschner
https://www.dhm.de/lemo/biografie/biografie-helmuth-james-graf-von-moltke.html
https://www.dhm.de/lemo/biografie/adolf-reichwein
https://www.dhm.de/lemo/biografie/werner-haeften
https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz-Dietlof_von_der_Schulenburg
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Personenregister/F/FellgiebelErich.htm
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https://www.dhm.de/lemo/biografie/franz-halder
https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz-Dietlof_von_der_Schulenburg