Links: Walther PPK im Kaliber 7,65 Browning. Rechts eine Walther Luftpistole LP-53.

Ohne seine Walther kann er nicht – James Bond und die Pistolen des Herstellers Walther

Beitrag von David Reichelt, Frechen

 

Der britische Autor Ian Fleming erfand den Geheimagenten James Bond, Deckname 007, nach dem Ende des zweiten Weltkriegs. Als Vorlage dienten Agenten, mit denen Fleming selbst während des Kriegs zusammen gearbeitet hatte (1).

James Bond ist durch und durch ein Gentleman, trägt nur Maßanzüge und fährt im ersten Kinofilm „Dr. No“ einen schnittigen Sportwagen. Als Agent, der die Bösewichter der jeweiligen Epochen zur Strecke bringt, braucht er eine passende Waffe. Die Wahl fiel auf die Walther PPK. Am Anfang von „Dr. No“ muss James Bond seine geliebte Beretta M1934 abgeben: Sein Ausstatter für Ausrüstung Major Boothroyd (der Vorläufer des beliebten Q) hat für die Beretta nichts Gutes übrig: „It‘s nice and light... in a lady‘s handbag. No stopping power.“

Stattdessen bezieht er recht eindeutig Position für die Walther PPK: „Walther PPK. 7.65 mil with a delivery like a brick through a plate glass window. Takes a Brausch silencer with very little reduction in muzzle velocity. The American CIA swear by them.“

Kurioser Weise hält 007 a.k.a James Bond in den ersten Szenen eine Walther PP statt einer PPK in seiner Hand (2).

Die Waffe wurde fortan zu seinem Markenzeichen und wurde in fast allen Filmen vom ihm eingesetzt, jedoch nicht 100%ig durchgängig. Einige Male tauschte 007 seine PPK gegen etwas (für die damalige Zeit) Moderneres. Bei anderen Gelegenheiten war einfach keine PPK gerade verfügbar.

So schaffte es die Walther LP-53 auf die Kinoposter der nachfolgenden Filme ohne überhaupt im Film aufzutauchen. Die nötige Walther PPK war für das Fotoshooting nicht verfügbar. Kuzerhand stellte der Fotograf seine eigene LP-53 zur Verfügung, die prompt auf den Plakaten der Filme zwei bis fünf Verwendung fand (3).

Interessant sind auch die vielen Exoten, die es in die Kinofilme geschafft haben. Im fünften Teil der Reihe verschlägt es „double 0 seven“ nach Japan, zur damaligen Zeit der Vorreiter im Bereich Technik und Entwicklung. Dem Status des Landes wird durch die Vorstellung der Gyrojet Waffen Rechnung getragen. Der japanische Kollege von James Bond bezeichnet die Waffen als „Waffen mit hoher Durchschlagskraft“ (4). Dies ist insofern nicht richtig, als dass diese Waffen eine deutlich geringere Durchschlagskraft aufweisen. Der Vorteil des Systems liegt vielmehr in dem geringen Rückstoß und der Geräuschentwicklung.

Obwohl sich in modernen Zeiten Waffen mit Polymer Griffstück durchgesetzt haben, trägt James Bond in den aktuellen Filmen wieder eine PPK. Die Alternativen von Walther hatten alle einen Auftritt in der Reihe. Sowohl die P5 als auch die P99 konnten sich aber nicht gegen die PPK durchsetzen. Nach kurzen Gastauftritten nutzt James Bond nun wieder die schon 1962 im ersten Teil eingeführte Waffe.

Besonders bekannt ist die Eingangsszene der Bondfilme. Durch den Lauf einer Waffe wird beobachtet, wie ein Schütze auf den Träger der o.g. Waffe schießt. Der Lauf füllt sich mit Blut, den „Gun Fight“ gewinnt natürlich James Bond. Erst ab dem vierten Teil spielt Sean Connery den Schützen. Bis dahin sind es Stuntmen. Bezeichnend ist, dass der Lauf nicht zu einer Walther Pistole gehört, sondern zu einem S & W Revolver. James Bond selbst war bis auf eine Szene nie mit einem Revolver zu sehen (5), stand doch mit der Walther PPK eine viel elegantere Waffe zur Verfügung.

Quellen:

Lexikon des internationalen Films / Bd. A - C. 1995, 35. - 49. Tsd.

http://www.imfdb.org/wiki/Dr._No

http://www.jamesbondlifestyle.com/product/walther-lp53

https://de.wikipedia.org/wiki/Gyrojet

http://jamesbond.wikia.com/wiki/List_of_firearms